Wie alles anfing ...

Als Dietrich Schwanitz und damit seine Idee von einer Kulturstätte in Hartheim gestorben war, plante die Gemeinde, das Salmengebäude abzureißen und das Gelände neu zu bebauen. Eddy Weeger, damals Archivar von Hartheim, Pfaffenweiler und Ebringen, wollte das nicht einfach so hinnehmen und kontaktierte den alteingesessenen Zimmermann Rolf Imm und mit ihm zusammen schmiedete er einen Plan, wie man das verhindern könne.

Das Problem war, den Gemeinderat zu überzeugen, dass es ein Frevel wäre, den Salmen platt zu machen und Rolf Imm hatte auch schon bald eine Idee.

Schon immer ein Hobbydichter, selbstverständlich in alemannischer Mundart, schrieb er ein Gedicht, in dem er seine Vorschläge zur alternativen Verwendung des Salmen darlegte. In der einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderates bat er um einige Minuten Gehör, um sein Werk vorzutragen.

Dies wurde ihm gewährt und mit dem folgenden Gedicht überzeugte er die Damen und Herren, den Salmen zu erhalten. - Ein wunderbares Beispiel dafür, was Worte bewirken können!

Wer macht mit?

Wer macht mit, des isch e Frog,

wu hit zu Dag ganz obe stoht.

Mir isch glar, es isch nit eifach Mensche z'finde

wu sich bi dem Projekt mit uns verbinde.

 

Do gohts nemli ume ganz bestimmti Sach

im Gmeirod hän si deswäge vielmol Grach

sie froge sich, was machemer mit dem alde Chaschde

de död die ganz Gmei nur belaschde.

 

Viel Lidd sähn des aber gar nit e so

au uf em Rothüs sin manchi scho uf de Gedanke cho

me chend jo ebbis mache druß,

aber des, des isch ne herdi Nuss.

 

Ich will Eich sage jetz um was es goht

me cha nit mit asäh wes augeblicklich um de Salme stoht

kei Bürger cha de Zöstand für göt heise

un manche denkt bestimmt, des isch doch Sch … ade.  

 

De Salme war DE Wirtschaft mool

in unserer Zit, hit det mer sage „cool“

drum goht mir de Gedanke nit üsem Kopf

me sot des ganze eifach packe bim Schopf.

 

Ne Salme-Verein grinde,

des isch sicher e Meglichkeit,

un gnö Mitglieder finde

hoff ich, au kei Schwirigkeit.

De Beidrag derf hald nit zö hoch sie,

mer steckt leber d‘Arbeitskraft mit nie.

Jetzt, will aber eine ebbis spende,

macht mer nach obe keini Grenze.

 

Die alde Harder, also die frehere Cleverie,

wu als dert g'hockt sin bis de morge am verie,

des sin jetz de g'frogte Lidd,

die Junge un die neue Harder nemmemer grad mit.

Ei Dag oder zwee im Monet ebbis z'mache,

nit schwers, es git au lichdi Sache.

 

Sicher gits do un dert noch alde Gruschd,

wu mer chend zemme drage un für e Museum brücht,

d'Schiere isch bestimmt für so ebbis groß gnö

oder was meine Ihr do dezö?

 

Viellicht finde mer zwee oder drei Sponsore,

no liege mer im Vogt nit ganz so in de Ohre.

Wenns mehr sin macht’s jo au nit

me cheime deno schomol e Stuck widd.

Wer macht mit de Salme z'renoviere,

wer het mol e freii Stund un will ebbis probiere,

wer hilft mit e weng ebbis schaffe

stadd bim vorbeilaufe nur ine gaffe?

 

Wer macht mit, die ald Wirtschaft wieder z'richte,

um später bim e Schwäzli e Beerli z'vernichte?

Des mös doch für alli e gnögdoung sie,

wenn mer cha sage, mir hän des g'macht, mir sin des gsi!

 

Theater spiele, Musik mache bis zum Jazz

un noch viel viel anderi Sache, des wär doch des!

Luschdig sie im chleine Kreis,

was de bi rus chund, wer weiß?

Mir brüchde hald ne Raum wu nit so groß,

des fehlt doch, wege dem isch in Harde nit me los.

 

Üsstelunge, Vorlesunge

ganz ungezwunge,

Charde spiele oder we freher Schach,

des wär doch e rechdi Sach.

 

Elei sell bild dert obe an de Wänd,

wu e große Beidrag (au in‘d Kasse) leischde chend,

werdet ‘s Derflie uf, un nit so gnapp,

mer ments nur zeige, au sellene us de Stadt.

Aber ‘s Wirtschäftli fehlt, wu mer ebbis drinke cha,

jetz packe mer‘s doch eifach a.

Vum viele Schwätze g'schied doch nit,

drum frog i nomol: wer macht mit?

 

Handwerker brüchemer alli Sparde,

au Denker, alli Arde,

ob ne Er oder ne Sie Idee het,

egal, wichtig isch, sie mache mit!

 

Uf was mer unbedingt au achte men,

isch, dass mer keine eleinig mache leen

wenn alli wisse was do inne goht,

un alli zeen an einem Strang,

bin ich sicher, dass des Werk ball stoht,

ohni Hektik un ohni Zwang.

 

30.12.2007