Veranstaltungen 2024


13.04.2024 | Lukas Meister: Lieder für vor, während und nach der Apokalypse

Das Publikum genoss die fast zwei Stunden in vollen Zügen. Die Lieder wechselten von lustig über melancholisch zu ernst und wieder zurück, die Melodien glitten sanft in die Ohrmuscheln, die Arrangements waren wunderbar vielfältig und abwechslungsreich. Ebenso frisch und launig waren die Ansagen und Erzählungen zwischen den Liedern oder über deren Entstehung.

Es war einer der Abende, an die man noch lange denkt. An Textfragmente, an Sätze, an Aussagen, an Melodien ... ach ja und nicht zu vergessen den Brief seines Tintenstrahldruckers an ihn! - Lukas Meister ist ein Liedermacher wie er im Buche steht, ein ehrlicher bodenständiger Musiker, ein unglaublich kreativer Kopf, ein äußerst sympathischer Zeitgenosse, ein Mensch, der herrliche Melodien erfindet und spielt, ein Mensch dessen Texte das Publikum oft zum Lachen brachten, manchmal aber auch die ein oder andere Träne hervorriefen, ein hervorragender Gitarrist, ein versierter Pianist, ein mitreißender Bluesharpspieler, ein hervorragender Sänger, der vor Energie und Spielfreude strahlte, der auf der Bühne funkelte und leuchtete, dem man in jeder Sekunde anmerkte, dass er seinen Beruf liebt, einfach ein Meister: Lukas Meister!


02.03.2024 | Sibylle & Glenn Langhorst: Männer, Frauen, Katastrophen

Sie sind Dauerbrenner, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Wobei man heutzutage ja sagen muss: zwischen den Geschlechtern, so wie sie vor vielen Jahren existierten! Inzwischen gibt es ja immer mehr und schier täglich kommen neue hinzu ... 

Sibylle und Glenn Langhorst beschränken sich (dankenswerterweise) auf Mann und Frau. Vor restlos ausverkauftem Haus präsentierten sie an diesem Abend zum ersten Mal ihr neues Programm "Männer, Frauen, Katastrophen". Für Sibylle Langhorst war es nicht nur die Premiere des Programms, sondern auch der erste Aufenthalt auf einer Comedybühne! Dementsprechend stieg das Lampenfieber kurzfristig auf über 40 Grad, fiel aber innerhalb kürzester Zeit auf Normaltemperatur und Sibylle und Glenn präsentierten zum großen Vergnügen des Publikums zahlreiche Studien und Untersuchungen zu Mann und Frau, die Mal verblüffend (Raucher greifen öfter zur Zigarette), Mal skurril (Blondinen machen Männer dumm) aber immer zwerchfellreizend daherkamen. Ein paar wenige Texthänger oder Ablaufverirrungen wurden von den Zuschauern großzügig übersehen, kurzerhand ins Programm eingebaut oder mit Applaus weggeklatscht. 

Obwohl im ersten Teil des Programmes ein bisschen zahlenlastig, feuerten die beiden Pointe um Pointe auf die Zuschauer ab und schafften es, dass fast durchgehend (mindestens) ein Lacher zu hören war. Das aufmerksame und gut gelaunte Publikum erfuhr viele, viele Fakten, die man so noch nie gehört hatte und honorierte dies immer wieder mit Zwischenapplaus. Grandios waren jeweils die Interpretationen der beiden, die sie mit eigenen Erfahrungen und Stories anreicherten und mit ihrem Mix aus Fakten, Geschichten und Erfahrungen den Spagat zwischen Comedy und Infotainment ganz großartig schafften. Besonders locker wirkte das (Ehe-) Paar bei  einigen ganz kleinen persönlichen Kabbeleien, die sicher noch ausbaufähig sind. Begeisterung riefen auch die Ausflüge in die 70-er-Jahre hervor, die mit Ausschnitten aus Werbefilmen oder dem "7. Sinn" für viele eine Zeitreise in ihre Jugend bedeuteten. Das Comedyduo arbeitete sich launig durch alle Themen und Klischees von Autofahren über Hochzeiten, von rationaler und alternativer Logik bis zu Kommunikation zwischen den Geschlechtern, die bekanntermaßen oft, ich formuliere Mal vorsichtig, "herausfordernd" ist. Glenn präsentierte sich auch als ganz passabler Rapper und die Anleitung von Sibylle, wie man seinen Mann "erzieht", ließ kein Auge trocken.

Am Ende gab es tosenden Applaus und selbstverständlich forderte das begeisterte Publikum eine Zugabe, die Glenn aus seinem letzten Soloprogramm gerne lieferte. Zu meiner persönlichen Freude erklärte er dabei nochmal den Unterschied zwischen dem weiblichen und dem männlichen Gehirn (Stichwort: Baumarkt!) der meiner Meinung nach genau so Wort für Wort in ein Lexikon und in Lehrbücher gehört.

Es war das fulminante Ende eines wunderbaren und unterhaltsamen Abends.


20.01.2024 | Till Frömmel: Nordlicht

Schon das Video zum Einstieg vermittelte einen kleinen Eindruck von dem, was auf die Besucher des Salmen zu rollen sollte. Die Nordlicht-Show von Till Frömmel war so abwechslungsreich, rasant und wirbelig wie die Ostsee, an deren Küste der Künstler beheimatet ist. Die Besucher erlebten einen bestens aufgelegten jungen Mann der sein jugendliches Aussehen kokett einbrachte (um dessen tatsächliches Alter allseits wild spekuliert wurde) und der, mit allen Salzwassern gewaschen, nie um eine Antwort oder einen Gag den Zuschauern gegenüber verlegen war. Diese spielten eine wichtige Rolle, denn im Laufe des Abends holte Frömmel insgesamt fast ein Dutzend Zuschauer auf die Bühne, um mit ihnen in wilden Improvisationen Szenen zu spielen (wie z.B. einen Urlaubstag am Strand, einen typischer Tag im Berufsleben, ...).

Die Zuschauer hatten dabei mehr oder weniger zu tun und wurden zu Gehilfen für unglaubliche Zaubertricks, die der junge Künstler perfekt inszenierte und die den Abend durchzogen. Die Mischung aus absolut unaufdringlich  eingesetzter Technik, Dampfplaudern, Mentalmagie und ich sage Mal "konventionellem" Zaubern war einzigartig und bot unzählige Facetten. Schlagfertig, charmant und gekonnt moderierte Till Frömmel die Show, erzählte aus seinem Leben, lernte neue Menschen kennen, die aus Orten kamen, die ihn sehr amüsierten (etwa Ballrechten-Dottingen) und plauderte ohne Punkt und Komma mit dem Publikum, das entweder  auf der Bühne war, mit offenem Mund nur so staunte oder Lachtränen wegwischte. Und ohne dass man es gemerkt hatte, waren fast 3 Stunden vorbei. Till Frömmel live - MUSS man gesehen haben!!!


14.01.2024 | Theatergruppe Bremgarten: Eine verrückte Familie

Endlich wieder Theater im Salmen! Der Zuspruch war unglaublich und die Zuschauer des restlos ausverkauften Theatersaals im Salmen genossen es, endlich wieder der Truppe aus Bremgarten zuschauen uns lauschen zu dürfen. Es handelt sich zwar ausschließlich um Laienschauspielerinnen und Schauspieler, aber wer da war merkte sehr schnell, dass diese "Laien" locker mit Profis mithalten konnten. Einen Vergleich mit z.B. der Alemannischen Bühne in Freiburg brauchen sie in keinster Weise zu scheuen. Mit viel Herzblut, ausdrucksstarker Mimik und mit vollem Körpereinsatz spielte die Gruppe das Stück von Walter Pfaus "Eine verrückte Familie".

Ob das zerstrittene Ehepaar Witzig, die neugierige Nachbarin, die vernachlässigte Hausfreundin, der respektlose Sohn, die zwei frechen Töchter, der fromme Herr Pfarrer oder last but not least, die verwirrte Oma und der Röcke-jagende Opa, alle gingen in ihren Rollen vollständig auf und verkörperten sie auf unvergleichliche Art, so dass es eine Freude war, den Agierenden zuzuschauen und ein Lacher jagte den nächsten.

Es war ein höchst vergnüglicher Abend, der Lust auf mehr von der Gruppe machte und der hinterher noch lange im Foyer nachhallte.